Einige Themen, die uns im Kurs 2002/2003 interessiert haben |
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von Stephan Wawoczny |
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von Peter Reitsberger |
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von Kater Franzis |
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Beobachtungsbericht zum Merkurtransit 03 Von Nicolas Labonte |
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Gesundheitsschäden durch Strahlung von Einem, der es wissen muss |
Finsternisse 03
Vorabinformation Mondfinsternisse: Am 16.5. findet eine totale Mondfinsternis statt. Der Mond tritt aber erst um 4.03 Uhr in den Kernschatten der Erde ein. Besser ist die zweite Finsternis am 8.11. zu beobachten, dann beginnt die totale Phase 0.32 Uhr, und dauert bis 2.31 Uhr.
Vorabinformation Sonnenfinsternisse: Am 31.5. gibt es eine der extrem seltenen ringförmigen Sonnenfinsternisse, die aber von Europa aus nur als partielle Finsternis zu sehen ist. Die maximale Bedeckung von 78% wird in München um 5.23 Uhr erreicht, also ganz früh am Morgen. Am 23.11. gibt es eine weitere totale Finsternis, sie ist jedoch nur in der Antarktis zu sehen.
Genauere Information zu den Finsternissen:
Totale Mondfinsternis am 16. Mai:
Diese Finsternis findet in den frühen Morgenstunden des 16. Mai (also in der
Nacht vom 15. Auf den 16.) statt. Der Beginn der Kernschattenphase der
Finsternis ist sichtbar von ganz Europa, Südgrönland, dem Atlantischen Ozean,
östlichen Nord- und Südamerika, Teilen der Antarktis; Afrikas, des westlichen
Indischen Ozeans. Das Ende der Kernschattenphase der Finsternis ist sichtbar von
ganz Nord-, Mittel- und Südamerika, dem Atlantischen Ozean, Teilen der
Antarktis, des westlichen Afrikas, der westlichsten Teile der Iberischen
Halbinsel sowie dem östlichen Pazifik.
Leider erfolgt der Eintritt des Vollmondes in den Kernschatten der Erde erst
kurz nach 3 Uhr MEZ und die Totalität wird erreicht, wenn im Osten Deutschlands
schon die Sonne aufgeht. Wer den total verfinsterten Mond bei einem noch recht
dunklem Himmel erleben will, sollte beispielsweise nach Spanien oder Portugal
reisen.
Ringförmige Sonnenfinsternis am 31. Mai: Wer diese
ringförmige
Sonnenfinsternis (ähnlich dem Bild links) beobachten möchte, sollte sich warm anziehen, denn das Gebiet,
über dem die Sonne ringförmig vom Mond bedeckt wird, reicht von Grönland bis
Nordschottland. Die Finsternis beginnt im Norden Schottlands, wo man in Iverness
ab 3:44 UT eine 1min 15s anhaltende Ringförmigkeit kurz nach Sonnenaufgang
beobachten kann. Zwei Minuten später wandert die Finsternis schon über die
Shetlandinseln, wobei die Dauer der ringförmigen Phase auf 1 min 27 s gestiegen
ist. Unweit vom Punkt der größten Finsternis kann man in Reykjavik auf Island
den Sonnenring tief über dem Horizont ab 4:02 UT für die Dauer von 3min 36s
erleben. Der Rest der ringförmigen Phase spielt sich über Zentralgrönland ab.
In Deutschland geht die Sonne bereits verfinstert auf. Das Maximum der
Finsternis wird hier gegen 4h 30m (= 5h 30m Sommerzeit) erreicht. Eine Stunde
später endet die Finsternis für Orte in Deutschland.
Sichtbar ist die Finsternis in der Arktis und Grönland, in Europa ohne die
Iberische Halbinsel, in weiten Teilen Asiens, Nordkanada und Alaska sowie
Arabien, nördliches Ägypten und im Roten Meer. Das Bild links zeigt eine
ringförmige Finsternis durch die Wolken hindurch. Die Quelle des Bildes und
weitere Daten sind leider unbekannt. Unsere Beobachtung der Finsternis von
München aus (also extrem früh am Morgen, und nicht ringförmig) wird inklusive
Bild hier beschrieben!
Totale Mondfinsternis am 9./8. November: In der Nacht zum 9.
November wandert der Vollmond wieder einmal durch den Kernschatten der Erde. Die
Halbschattenfinsternis beginnt schon am 8. November um 23:15 MEZ, die partielle
Phase jedoch erst nach Mitternacht um 0:32. Diese Finsternis ist im Gegensatz
zur Mondfinsternis am 16. Mai also in vollem Umfang von Mitteleuropa aus
beobachtbar.
Wer nur den verfinsterten Mond auf Kleinbild photographieren möchte, sollte eine
Brennweite zwischen 1 m und 2 m verwenden. Soll jedoch der verfinsterte Mond vor
dem umgebenden Sternfeld dargestellt werden, so ist eine merklich kürzere
Brennweite sinnvoll.
Totale Sonnenfinsternis am 23./24. November: Diese
Sonnenfinsternis findet in den Nachtstunden für Mitteleuropa statt und bleibt
von der gesamten Nordhalbkugel der Erde aus unbeobachtbar. Sie ist lediglich in
der Antarktis sowie von Australien und Teilen Neuseelands aus zu sehen. Auch die
Südspitze Südamerikas fällt noch knapp in das Sichtbarkeitsgebiet der partiellen
Phase.
Während sich die erste Sonnenfinsternis dieses Jahres hoch im Norden der Erde
ereignete, verläuft die Finsterniszone am 23. November über der Antarktis und
dem Indischen Ozean. Der einzige bewohnte Ort, den sie berührt, ist die
russische Forschungsstation Mirnyy. Diese Finsternis des Saroszyklus 152
erreicht eine maximale Totalitätsdauer von knapp zwei Minuten. Wer eine
Sonnenfinsternis über bläulich schimmernden Eisbergen erleben möchte, muss
rechtzeitig für ca. 100000 US$ eine Passage auf einem Eisbrecher buchen!
Marsopposition 03
Vorabinformation Marsopposition: Weil Mars fast doppelt so lange wie die Erde braucht um die Sonne einmal zu umrunden, "überholt" die Erde den Mars ungefähr alle zwei Jahre beim Umlauf um die Sonne. Bei einer solchen "Opposition" kommen sich die beiden Planeten sehr nahe, wegen der stark exzentrischen Bahn des Mars schwankt die Entfernung von Opposition zu Opposition. Am 27.8. ist diese Entfernung mit 55,8 Mio Kilometern so gering, wie schon seit 2000 Jahren nicht mehr. Der rote Mars wird als hellstes Objekt (-2,9) den Himmel dominieren, leider steht er relativ flach am Südhimmel (Deklination - 16°), und ist daher mit dem Fernrohr nicht optimal zu beobachten.
Genauere Information: Auf dem Bild rechts sieht man die Bahn der inneren Planeten NASA), und die Stellung von Erde und Mars sind für die letzten vier Oppositionen eingetragen. Deutlich erkennt man den geringen Abstand im Jahre 2003. Bei der nächsten Opposition im Jahre 2005 ist der Abstand wieder größer, dafür steht der Mars dann sehr viel höher am Himmel, und zwar bei +15,9° statt -15,8°. Er erscheint dann kleiner (nur 20,2" statt 25,1") und etwas weniger hell, ist aber in Bezug auf Luftunruhe erheblich besser zu beobachten. Wir wollten dennoch nicht noch zwei Jahre warten, und haben in vielen Nächten meistens um Mitternacht oder später die Opposition 2003 verfolgt. Da die letzte Opposition 2001 bei einem noch niedrigeren Stand (-26,5°) als 2003 erfolgte, waren die damals angefertigten Bilder nahezu unbrauchbar, und wir wollten es diesmal mit neuer Webcam-Technik besser machen. Bei der Opposition stehen sich Mars und Sonne genau gegenüber, die größte Höhe am Himmel ist erst nach Mitternacht erreicht. Da wir keinen portablen Rechner besitzen, musste jede Nacht nicht nur das Teleskop sondern auch der gesamte Computer aufgebaut werden. Dabei gilt der Dank auch einigen Kursteilnehmern, die selbst zu so später Stunde noch geholfen haben. Die anschließende Bearbeitung der Video-Filme am Rechner war auch recht zeitaufwendig, um so erfreuter waren wir, als den ungünstigen Bedingungen zum Trotz doch einige schöne Ergebnisse erzielt wurden. Die Abnahme der Polkappe (Frühling im Süden des Mars), viele Landschaftsdetails und sogar Olympus Mons und ein Sandsturm konnten fotografiert werden. Zum Zeitpunkt der engsten Annäherung waren wir in Österreich am großen Spiegelteleskop in Königsleiten, und konnten dort in klarer Hochgebirgsluft atemberaubende Bilder des Mars beobachten (aber leider nicht fotografieren). Die von uns in München angefertigten Bilder finden sich in der Bildergalerie unter "Mars".
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