Einige Themen, die uns im Kurs 2004/2005 interessiert haben |
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von Jonatan Hendrich |
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Oppositionen der Planeten Mars, Saturn und Jupiter Von Daniel Göhlen |
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Von Jonatan Hendrich |
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Kometensonde Deep Impact Von Andreas Jakowetz |
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von Nicolas Labonte |
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von Kater Francis |
Die europäisch Raumfahrt hat die Sonde Smart-1 erfolgreich in den Mondorbit
gebracht, dabei wurde eine neue Triebwerkstechnologie verwendet, die zehnmal
effizienter arbeitet, als eine übliche Rakete. Ein solches
"Ionentriebwerk"
wurde erstmals erfolgreich bei der Mission Deep Space 1 verwendet, und ist nun
in einer stark modifizierten und verbesserten Version bei Smart-1 getestet
worden. Im Januar startet eine amerikanische Mission "Deep Impact", die ein Loch in einen
Kometen schlagen soll, um Auskunft über seine Konsistenz zu erlangen. Die Orbiter um den Mars und die dort gelandeten
Rover "Spirit" und "Opportunity"
liefern auch 2005 weiter Daten und Bilder vom roten Planeten.
Das Bild links
stammt von einem der Marsrovers (NASA), und zeigt "Blaubeeren", das sind kleine
bläuliche Kugeln, die unter Einwirkung von Wasser entstanden sind. So weisen
immer mehr Indizien darauf hin, dass es auf dem Mars zu früheren Zeiten große
Mengen von Wasser (und damit eventuell auch primitives Leben) gegeben hat. Das
überragende Ereignis in 2005 ist aber wohl die Mission der Saturnsonde "Cassini",
und die im Januar geplante Landung ihrer Tochtersonde "Huygens" auf dem
geheimnisvollen Saturnmond Titan. Diese Mission wird daher weiter unten noch
genauer erläutert. Auch 2005 wird somit ein hoffentlich spannendes und
ereignisreiches Jahr für die Erforschung des Weltalls werden.
Gedanken
zum Jahr 2005: Im
Jahre 2005 ist ein Unzahl von Missionen im Weltall unterwegs, und die großen
neuen Teleskope auf der Erde liefern eine Flut von Daten über ferne Galaxien,
dabei rückt man immer weiter in die Tiefe des Alls vor, und hat inzwischen
Entfernungen erreicht, in denen die beobachteten Objekte in einem Zustand kurz
nach dem "Urknall" sind, und deren Licht 14 Milliarden Jahre unterwegs war, bis
es unsere Teleskope erreichte! Durch die gezielte Nutzung dieser "Zeitmaschine"
versucht man, den Anfängen unseres Universums auf die Spur zu kommen, und hat
dabei durchaus erste Erfolge erzielt.
Finsternisse 05
Finsternisse im Jahr 2005: Wie durchschnittlich üblich finden auch in diesem Jahr zwei Sonnenfinsternisse und zwei Mondfinsternisse statt. Eine Sonnenfinsternis ist ringförmig total, die andere ringförmig. Die erste ist von Deutschland aus nicht zu sehen, die zweite nur partiell. Die erste Mondfinsternis ist eine Halbschattenfinsternis, die zweite ist partiell (7% Eintritt in den Kernschatten), beide sind von Europa aus nicht zu sehen. Dieses Jahr ist also in Bezug auf Finsternisse nicht sehr produktiv, was den großen Vorteil hat, das wir nicht auf schlechtes Wetter hoffen müssen, um uns viel Arbeit zu ersparen.
Genauere Information zu den Finsternissen:
Halbschattenfinsternis
des Mondes vom 24 April:
Da der Erdschatten recht groß ist, dauert eine Mondfinsternis sehr lange. Der
Eintritt des Mondes in den Halbschatten der Erde ist kaum feststellbar, weil
sich die sehr helle Mondscheibe dabei für das Auge kaum nennenswert verdunkelt.
Erst beim Eintritt in den Kernschatten wird die Mondscheibe "angeknabbert", bis
der Mond voll im Kernschatten verschwunden ist. Obige Finsternis ist daher
uninteressant, wir überlassen sie daher neidlos den Bürgern von Amerika.
Partielle Finsternis des Mondes vom 17 Oktober: Bei dieser Finsternis verschwinden ganz magere 7% des Mondes im Kernschatten der Erde, da die Finsternis in Europa zur Mittagszeit stattfindet, ist es einleuchten (oder nicht??), dass man davon nicht viel sehen kann. Das magere Ergebnis für die diesjährigen Finsternisse ist ein Vorgeschmack auf die kommenden Jahre, in denen ganz unüblicherweise auch keine "gescheiten" Mondfinsternisse in Deutschland zu sehen sind. Als Ersatz für die ausfallenden Ereignisse möge man sich das Bild links einprägen, es zeigt die schöne kupferfarbene Scheibe des total verfinsterten Mondes. Der obere Rand des Mondes steckt tiefer im Kernschatten als der untere, und ist daher dunkler gefärbt.
Ringförmig totale Finsternis der Sonne vom 8. April: Interessant ist die Tatsache, dass die Finsternis am Anfang und Ende Ringförmig ist, und in der Mitte total! Ringförmige Finsternisse sind zwar relativ selten, aber keinesfalls so interessant wie eine totale Finsternis, weil der Himmel nicht dunkel wird, und Korona, Protuberanzen und Sterne nicht sichtbar werden. Wir wünschen den Südamerikanern gutes Wetter, bei uns ist diese Finsternis nicht zu sehen.
Ringförmige Finsternis der Sonne vom 3. Oktober: Diese Finsternis ist durchgängig ringförmig (in einem schmalen Streifen von Spanien bis zur Ostküste Afrikas) zu sehen. Im restlichen Europa ist sie partiell, in München verschwindet die Sonne gegen 11.12 Uhr zu 51%. Wer noch Nachholbedarf hat, weil er die totale Finsternis 1999 verschlafen hat, möge sich das gerne ansehen!
Oppositionen der Planeten Mars, Jupiter und Saturn 05
Oppositionen gibt es bei Planeten, die ihre Bahnen außerhalb der Erdbahn haben.
In der Opposition stehen die Planeten besonders dicht an der Erde, und der Sonne
genau gegenüber, d.h. wenn die Sonne im Westen untergeht, geht der Planet im
Osten gerade auf. Diese Stellung ergibt sich immer, wenn die Erde den Planeten
auf ihrer innen gelegenen Bahn "überholt". Beim Mars gibt es in in etwa alle
zwei Jahre eine Opposition: Die Erde befinde sich zum Mars in Opposition, ein
Jahr später ist die Erde wieder an dieser Stelle angekommen, der Mars ist aber
inzwischen einen halben Umlauf auf seiner Bahn weitergelaufen. Hat die Erde
diesen Vorsprung eingeholt, so ist der Mars erneut um ein Viertel auf seiner
Bahn vorangeschritten, und die Erde muss erneut aufholen. Dieses Katze und Maus
Spiel ist dann nach knapp zwei Umläufen der Erde um die Sonne beendet, und es
gibt eine neue Marsopposition!
Etwas einfacher ist die Sache für Jupiter und Saturn: Diese laufen so langsam um die Sonne, dass sich ihre Position während eines Jahres nur wenig verändert, so dass die Erde nach etwas mehr als einem Umlauf wieder in Opposition steht. Es gibt also für diese Planeten jährlich Oppositionen, die sich jeweils nur um wenige Wochen verlagern. Ein erstes Bild der Saturn-Opposition 2005 findet sich links. Die Planetenkugel wirft keinen erkennbaren Schatten auf den Ring, daran erkennt man die Oppositionsstellung. Wenn wir von der Erde aus auf den Saturn blicken, haben wir die Sonne "im Rücken", und daher kann die Sonne keinen für uns sichtbaren Schatten auf den Ring werfen.
Oppositionen sind für die Beobachtung der Planeten interessant, weil der Abstand von der Erde dann am geringsten ist, und der Planet um Mitternacht am höchsten am Himmel steht. Je höher der Planet am Himmel steht, desto geringer ist der Einfluss der Luftunruhe auf das Bild des Teleskops. Deshalb sind auch die Oppositionen am besten, bei denen der Planet ohnehin eine große Höhe am Himmel erreicht! Dabei ist auch der Winter ungünstiger als der Sommer, da generell die Luft im Winter unruhiger ist, als bei einem langen, stabilen Hoch im Sommer. Die klarere Luft im Winter ist für Planetenbeobachtung nicht so entscheidend, wie zum Beispiel für die Beobachtung von lichtschwachen Nebeln......
Saturnopposition 2005: Datum ist der 14. Januar, die maximale Höhe über dem Horizont beträgt in mittlern Breiten ca. 60 Grad, was bezüglich Luftunruhe ein guter Wert ist. Der Durchmesser des Saturns (ohne Ring) beträgt dann ca. 20 Winkelsekunden. Von uns gemachte Bilder der Opposition 2005 gibt es hier.
Jupiteropposition 2005: Datum ist der 3. April, die maximale Höhe über dem Horizont beträgt in mittlern Breiten ca. 36 Grad, was bezüglich Luftunruhe kein sehr guter Wert ist. Der Äquator-Durchmesser des Jupiters beträgt dann ca. 44 Winkelsekunden. Von uns 2005 gemachte Bilder wurden trotz der geringen Höhe über dem Horizont ganz brauchbar!
Marsopposition 2005: Datum ist der 7. November, die maximale Höhe über dem Horizont beträgt in mittlern Breiten ca. 55 Grad, was bezüglich Luftunruhe ein guter Wert ist. Der Durchmesser des Mars beträgt dann ca. 20 Winkelsekunden. Er ist damit um 5 Bogensekunden kleiner als bei der "Jahrhundert-Opposition" des Jahres 2003, aber dafür steht er 31 Grad höher am Himmel, was die Störungen durch Luftunruhe extrem verringert! Es wird dann für etliche Jahrzehnte keine Opposition mit einem großen, in Europa hoch am Himmel stehenden Mars mehr geben, 2005 ist also die vorerst letzte Chance gute Marsbilder in Deutschland zu machen! Das wird zwangsweise zu vielen schlaflosen Nächten am Teleskop führen, was dabei herauskommt wird hier präsentiert: Bilder der Marsopposition 2005.
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