Europa Fehlanzeige...
Das Übliche....
Letzte Chance...
deutlich besser....
Beobachtungstreffen
Jupiter/Mars
Markus Schmidtner
Abenteuer mit ungewissem Ausgang
Ist das einfach?
Finsternisse 2012
Genauere Information zu den
Finsternissen:
Ringförmige Finsternis der Sonne vom
20/21. Mai: Die Ringförmige Phase beginnt Asien und zieht über das
Gelbe Meer und den Nordpazifik nach Kalifornien, und endet in den USA bei
Sonnenuntergang. Die Scheibe des Neumonds verdeckt dabei 94,4% des Durchmessers
der Sonne, es wird also nicht ganz dunkel, und die üblichen sehr interessanten
Erscheinungen einer totalen Finsternis treten nicht auf. Dennoch ein
spektakuläres Ereignis! Mitten im Pazifik wird eine maximale Länge der
ringförmigen Phase von 5 min 46 s erreicht. Der Streifen für die ringförmige
Sichtbarkeit ist maximal 237km breit. Die Finsternis beginnt am 20.05. um 21:56 MEZ
(1. Kontakt) und endet am 21.05 um 03:49 MEZ mitten in den USA. Die
partielle Phase kann vom nordöstlichen Teil von Asien, der Arktis und fast ganz
Nordamierika aus beobachtet werden. Europa geht leer aus.
Totale Finsternis der Sonne vom 13/14 November: Diese Finsternis
gibt es nach unserer Zeit in der Nacht vom 13. auf den 14. November. Der ganze
Vorgang ist nur von der Südhalbkugel aus gut beobachtbar, und zwar im Südpazifik
zwischen Australien und Süd-Amerika. So lieg auch der Höhepunkt mitten im
Südpazifik, der Streifen der Totalität ist dort 179km breit, in der Mitte des
Streifens gibt es 4min 2s Totalität. Der scheinbare Monddurchmesser beträgt
dabei 1,05 Sonnendurchmesser. Der 1. Kontakt ist am 13.11. um 20:38 MEZ nördlich
von Australien sichtbar, die Finsternis endet am 14.11. um 01:46 MEZ westlich
von Südamerika im Ozean. Der Streifen der Totalität verläuft voll im Ozean, wir
müssen also rechtzeitig unsere Privatyacht in Bewegung setzen, um das Spektakel
nicht zu verpassen.
Nachtrag: Zum Trost links ein kleines Bild der letzten beobachtbaren Finsternis, wo trotz
Wolken einige Fotos geschossen werden konnten. Verwendet wurde kein großes
Teleskop, sondern eine einfache Digitalkamera.
Halbschatten Finsternis des Mondes am 28.
November: Eine solche Finsternis ist eigentlich recht uninteressant,
und wird von vielen Beobachtern auch garnicht bemerkt. Der Mond tritt lediglich
in den Halbschatten der Erde ein, das bedeutet, dass vom Mond aus gesehen die
Sonne nicht voll von der Erde bedeckt wird. Die Helligkeitsabnahme des Mondes
ist dabei oft so unspektakulär, dass sie kaum auffällt. Beginn um 13:13 MEZ mit den
Eintritt des Mondes in den Halbschatten, Mitte der Finsternis ist um 15:33 MEZ
erreicht, und um 17:53 MEZ ist die Angelegenheit beendet. In Deutschland ist das
ganze ein Vorgang am hellen Tag, und dementsprechend nicht beobachtbar. Das hat
natürlich den Vorteil, dass wir uns nicht über die bei solchen Gelegenheiten
immer in letzter Minute aufziehenden Wolken ärgern müssen.
Oppositionen von Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun, Pluto
Oppositionen sind für die Beobachtung der Planeten
interessant, weil der Abstand von der Erde dann am geringsten ist, und der
Planet um Mitternacht die höchste Position der Nacht am Himmel erreicht. Je
höher der Planet am Himmel steht, desto geringer ist der Einfluss der Luftunruhe
auf das Bild des Teleskops. Deshalb sind die Oppositionen am besten, bei denen
der Planet eine große Höhe über dem Horizont erreicht, und zusätzlich der
Erde besonders nahe kommt. Das Bild links zeigt den Jupiter
nahe der Opposition
2011 mit dem Mond Europa (links vor Jupiter) und dessen Schatten auf Jupiter
(rechts). Deutlich erkennt man das wieder voll eingefärbte südliche
äquatoriale Wolkenband SEB mit dem eingebetteten großen roten Fleck GRF. Auf das Bild klicken liefert eine große
Version mit weiteren Informationen über das Bild und einen Vergleich mit dem
Aussehen von Jupiter und dem Großen Roten Fleck ohne SEB.
Marsopposition 03.03.2012:
Besonders interessant ist immer die Opposition unseres "Nachbarn" Mars. Erkennt
man doch sehr viele Einzelheiten, die sich zudem stark verändern können.
Besonders sei da auf die Polkappen und auf die Sandstürme hingewiesen. Letztere
werden allerdings gelegentlich so umfangreich, dass der ganze Planet unter einer
braun-grauen Sandwolke versinkt, und keine Details erkennbar sind. Die
vergangenen Jahre waren für Oppositionen von Mars sehr interessant, nun ist aber
der Durchmesser auf einen mäßigen Wert geschrumpft, bei noch ausreichender Höhe
über dem Horizont (wichtig für die Beobachtung ohne zu große Beeinträchtigung
durch die Atmosphäre). In den kommenden Jahren wird es da ganz schlecht
aussehen, also werden wir dieses Jahr noch mal versuchen, einige Bilder zu
"schießen". Info über die Oppositionen auch von Mars gibt es
an dieser Stelle.
Jupiteropposition 03.12.2012:
Besonders interessant ist die Beobachtung von Jupiter
allemal. So war das Wolkenband SEB im Jahr 2010 fast völlig verschwunden, und der
berühmte große rote Fleck GRF stand frei vor der hellen Planetenoberfläche. Ende
2010 gab es allerdings erste Anzeichen dafür, dass das Wolkenband wieder
sichtbar wird, und 2011 war es wieder voll ausgebildet. Auch
steht der Planet bei der Opposition in München mit 63° erfreulich hoch am Himmel,
nochmal deutlich besser als 2011. Der Äquatordurchmesser ereicht zwei Tage
vor der Opposition bei einer Entfernung von 4,07 AE beziehungsweise 609
Millionen Kilometern 48,5" (andere Quellen 48,2"), der Durchmesser über die Pole beträgt wegen der
starken Abplattung des Jupiters nur 45,3". Im Jahre 2008 hatten wir nur mit
raffinierten Tricks (Infrarot-Fotografie) einen
Achtungserfolg
bei der Jupiterfotografie erzielen können, 2009 haben wir es erst garnicht
versucht. 2010 haben wir wieder angefangen, und noch relativ brauchbare Bilder
machen können. 2011 waren die Bedingungen wettermäßig nicht ganz ideal, dennoch
entstanden einige recht nette Bilder, von denen ein Exemplar auch schon in SUW
veröffentlicht wurde. Die Bilder der
Jupiteroppositionen gibt es
hier. Die Tabelle unten zeigt, dass sich die Horizonthöhe von Jupiter bei den
kommenden Oppositionen nochmals verbessert, damit ist Jupiter der
einzige Planet, der in den kommenden Jahren besonders gut von Deutschland aus
beobachtbar ist.
Daten von Jupiteroppositionen für einen halben
Jupiterumlauf für Breite 48° (München)
Datum
der Opposition
05.06.2007
09.07.2008
14.08.2009
21.09.2010
29.10.2011
03.12.2012
05.01.2014
06.02.2015
Größe in
Bogensekunden 45,8 47,2 48,9 49,8 49,4 48,2 46,6 45,1
Grad über
dem Horizont 20 19 27 40 54 63 65 58
Entfernung in
Erdbahnradien 4,30 4,16 4,03 3,95 3,97 4,07 4,21 4,35
Jede zweite(!)
Saturnoppositionen für einen halben Saturnumlauf für Breite 48°
(München)
Datum
der Opposition
31.12.2003
27.01.06
24.02.08
22.03.2010
15.04.2012
10.05.2014
03.06.2016
27.06.2018
Größe in
Bogensekunden 20,5 20,4 20 19,5 19,0 18,6 18,4 18,3
Grad über
dem Horizont 64 61 53 44 34 27 21 20
Entfernung in
Erdbahnradien 8,05 8,08 8,29 8,50 8,72 8,90 9,01 9,05
Oppositionen mit extremen Werten für die Horizonthöhe
sind oben rot markiert
Saturnopposition 15.04.2012:
Die maximale Höhe des Saturn über dem Horizont beträgt in München ca. 34 Grad,
also schon wieder weniger als letztes Jahr, was
bezüglich Luftunruhe ein kaum noch brauchbarer Wert
ist. In den folgenden Jahren nimmt die Höhe weiter ab, wie man in obiger
Tabelle entnehmen kann. Der Durchmesser des Saturns (ohne Ring) beträgt dann am Äquator 19,1 und am
Pol 17,1
Winkelsekunden. Die verschiedenen Durchmesser ergeben sich, weil
Saturn wegen seiner schnellen Rotation
um 11% abgeplattet ist. Die Entfernung von der Erde beläuft sich auf etwa 8,72 AE
(AE = mittlerer Erdbahnradius) entsprechend 1304 Millionen Kilometer. Die Ringe des Saturn sind um
27° gegen die Bahnebene
geneigt, und weil Saturn wie ein Kreisel seine Drehachse im Raum beibehält,
sieht man die Ringe während seines über 29 Jahre dauernden Umlaufs um die Sonne
zweimal voll "aufgekappt" unter 27°, und zweimal exakt von der Seite unter 0°.
Bei der Opposition 2012 ist der Ring 14 Grad (2011 waren es nur um 8,6 Grad) geöffnet, also
immerhin gut die Hälfte der möglichen 27 Grad.
Ein schönes Bild einer
Saturn-Opposition 2009 gibt es hier,
wegen schlechten Wetters entstand dieses Bild jedoch erst einige Wochen nach der
Opposition. In den Jahren nach 2009 verschlechterte
sich wegen einer geringen Horizonthöhe die Sichtbarkeit des Saturn von Europa
aus dramatisch, 2010 und 2011 haben wir auch wegen des schlechten Wetters erst garnicht
versucht Fotos der Opposition zu schießen, das wird auch in den kommenden Jahren
wegen der abnehmenden Horizonthöhe vermutlich wenig Sinn machen. Erst in 20 Jahren wird Saturn wieder richtig gut aussehen,
die Tabelle oben zeigt ja auch schon die geringe Horizonthöhe bei den
Oppositionen bis 2018. Weitere Daten dazu gibt es
an dieser Stelle.
In der Zwischenzeit können wir uns über die hervorragenden Bilder ärgern, die
uns von der Südhalbkugel erreichen, oder wir müssen unser Köfferchen packen, und
ein Amateursternwarte in Namibia besuchen.
Uranusopposition 29.09.2012: Im
Gegensatz zu Jupiter, der mit 48" einen stattlichen Durchmesser und große
Helligkeit erreicht, muss sich Uranus mit einem Durchmesser von unter 3,7"
begnügen, und sich mit entsprechend geringer Helligkeit zufrieden geben. In der
Oppositionsnacht kulminiert Uranus um
0:13 MEZ zwischen den Sternbildern Fische und Walfisch. Er ist dann 2,852 Milliarden Kilometer
oder 19,08 AE entfernt. Das Licht läuft dann von Uranus zur Erde 2 Stunden und
39 Minuten! Im Fernrohr ist Uranus ein kleines, grünliches Scheibchen, mit dem
bloßen Auge ist er bei Helligkeit 5.7 nur theoretisch gerade noch zu sehen.
Neptunopposition 24.08.2012: Wo wir nun schon einmal
dabei sind: Hier noch die Daten für die Opposition von Neptun. Sie findet am 24.
August statt, Neptun hat dann eine Entfernung von 28,98 AE entsprechend 4,336
Milliarden Kilometer von der Erde. Entsprechend klein zeigt sich das
Planetenscheibchen mit 2,3" scheinbarem Durchmesser. Es leuchtet nur sehr
schwach mit bläulicher Farbe, und ist daher auch mit einem Teleskop nicht
einfach zu finden. Die Höhe über dem Horizont für München ist auch
nicht gerade berauschend, aber dieses Problem haben ja alle Oppositionen im
Sommer (wer es nicht schon zuvor gelesen hat, findet
an dieser Stelle
weitere Information über die Horizonthöhe bei Oppositionen).
Plutoopposition 29.06.2012: Obwohl Pluto seinen Planeten-Status verloren
hat, und nun als einer von vielen Zwergplaneten dahin vegetiert (inzwischen hat
man andere Zwergplaneten außerhalb der Plutobahn gefunden, die sogar größer als
Pluto sind), wollen wir auch seine Opposition hier aufführen. Er befindet sich
im Sternbild Schütze, seine Horizonthöhe für München ist also gering. Er ist
31,24 AE entsprechend 4,674 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt, und hat
einen scheinbaren Durchmesser von nur 0,1". Das liegt unter dem
Auflösungsvermögen selbst großer Amateurteleskope, er erscheint mit einer
Helligkeit von nur 14.0 als extrem schwaches Lichtpünktchen im Teleskop, und ist
dementsprechend schwer zu finden. Um sich die Entfernung mal vorzustellen: Das
Licht läuft mit 300.000 km/s in einer Sekunde fast von der Erde zum Mond, bis
zum Pluto würde es bei dieser Opposition vier Stunden und 20
Minuten laufen.
Venustransit vor der Sonne
Venusdurchgang am 5./6. Juni 2012:
Am 08.06.2004 fand ein Durchgang des Planeten Venus vor der Sonne statt.
Dieses Ereignis ist im Prinzip nicht sehr spektakulär. Weil die Venusscheibe
relativ groß ist, ist der Durchgang in Gegensatz zu einem Merkurdurchgang
sogar mit dem bloßen Auge sichtbar.
(Vorsicht: nur mit geeigneten
Filtern arbeiten, sonst ist das Augenlicht extrem gefährdet! Nie mit einem
Fernglas oder Teleskop direkt in die Sonne schauen, das Auge wird im Bruchteil
einer Sekunde zerstört)! Das Ereignis ist
jedoch extrem(!) selten, und daher dann unbedingt beachtenswert. Das Ereignis
findet im Abstand von über 100 Jahren statt, es gibt dann normalerweise
zwei Durchgänge im Abstand von 8 Jahren. Der folgende Transit findet also im Jahre
2012 statt, ist aber von Deutschland aus leider nur teilweise und unter
schlechten Bedingungen bei Sonnenaufgang beobachtbar. Wer dass verpasst, hat
keine Chance mehr, er muss bis 2125 warten, der Transit von 2117 ist in Europa
nicht beobachtbar.....
Für einen Transit muss die Venus genau in der Erdbahnebene liegen, und
gleichzeitig genau in Richtung zur Sonne. 2012 kommt die Venus am 6. Juni um 2
Uhr in die untere Konjunktion mit der Sonne (Venus liegt in Richtung der
Sonne, aber noch nicht genau in der Erdbahnebene), 16 Stunden später passiert
Venus den absteigenden Knoten ihrer Bahn (Sie liegt dann in der Erdbahnebene).
Das passt zwar nicht perfekt, zur Zeit der Konjunktion liegt Venus aber schon
so nahe am absteigenden Knoten, dass es schon für ein Vorbeiziehen der Venus
vor der Sonne reicht Der Vorgang beginnt vom Erdmittelpunkt aus gesehen um
23:10 MEZ, und dauert bis 05:50 MEZ. Die Neuvenus wandert dabei von Ost nach
West über die Sonnenscheibe.
Hätte die Venus 2004 die Sonne nicht am unteren Rand, sondern in der Mitte
getroffen, so wäre 2012 kein zweiter Transit zu beobachten, die Venus würde über
der Sonnenscheibe vorbeiziehen. Der Venustransit
vom 06.06. 2012 verläuft so:
(Alle Zeiten MEZ, sie gelten für geozentrische Position auf der Erde. Lediglich
die zwei zusätzlichen Zeiten unten sind MESZ und beziehen sich auf 50°00’ N
10°00’ O, an anderen Orten in Deutschland sind geringe Abweichungen
möglich):
23:09:42 Uhr: Erster Kontakt
(Venus berührt die Sonnenscheibe von außen)
23:27:30 Uhr: Zweiter Kontakt (Venus liegt vollständig innerhalb der
Sonnenscheibe)
02:29:37
Uhr: Mitte des Transits (geringste Distanz zur Sonnenscheibenmitte)
05:31:44
Uhr: Dritter Kontakt (Venus berührt Sonnenrand von innen) Deutschland: 06:37:32
MESZ
05:49:32
Uhr: Vierter Kontakt (Venus trennt sich von der Sonnenscheibe)
Deutschland:
06:55:02 MESZ Der Sonnenaufgang
ist am 06.06.2012 in der Mitte von Deutschland (Position wie oben angegeben)
um 5:12 Uhr MESZ, damit ist also nur ein kleiner Teil des Transits (Venus
verlässt die Sonnenscheibe am rechten oberen Rand) an der aufgehenden Sonne
beobachtbar. Hoffen wir, dass die vielen Frühaufsteher Glück haben, und
nicht frustriert in die Arbeit fahren müssen.
Auf jeden Fall sollte man schon in den Tagen vorher eine Position mit freiem
östlichen Horizont suchen, und genau beobachten, an welcher Stelle die Sonne
aufgeht. Ein so seltenes Ereignis sollte man sich nicht entgehen lassen. Wer
es noch seltener mag: Im Jahre 69163 gibt es einen gemeinsamen Transit von
Venus und Merkur, ob es dann
auf unserem vermutlich von den Menschen ausgebeuteten und verwüsteten Planeten
noch Beobachter gibt? Weitere Information zum Venusdurchgang gibt es
an dieser Stelle, dort
finden sich auch noch weiterführende Links, der Beobachtungsbericht zum
Durchgang 2012 ist
auch verfügbar. Zwar war die "wissenschaftliche Ausbeute" beim Durchgang 2012
nicht so besonders, aber die Beobachtung war ein stimmungsvolles,
unvergessliches Erlebnis. Es lohnt sich, unseren Bericht zu lesen, einen
kleinen Vorgeschmack gibt das Bild der Kapelle an unserem Beobachtungsort.
Bild oben: Im Rahmen der Vorbereitungen für
die Beobachtung des Transits haben wir uns auch mal Gedanken darüber gemacht,
welche Bildschärfe bei einer Einzelaufnahme mit einer preiswerten Tele-Optik
überhaupt möglich ist. Speziell bei Luftunruhe (die eigentlich ein ständiger
Begleiter bei astronomischer Bilderstellung ist) sind die Erwartungen nicht zu
hoch zu schrauben. Selbst bei nur mittlerer Luftunruhe (die man eigentlich in
Horizontnähe immer vorfindet) ist die Bildqualität eher mäßig, erst bei
der Überlagerung vieler Bilder mit Nachbehandlung des Summenbildes kommt man
zu einem besseren Ergebnis.
Genaueres hier.
Bild unten: Dieses Mal hat uns auch
interessiert, ob man mit einfachsten mathematischen Ansätzen und aktuellen
Himmelskarten aus einem PC-Programm selbst eine Simulation für den
Venustransit erstellen kann. Es war dann etwas mühsamer als zunächst vermutet,
aber im Ergebnis erstaunlich gut. Wer sich genauer informieren möchte, findet
die genaue
Beschreibung hier.
Neue Kameras für Planeten und Mond
Kameras Stand 2012: Natürlich gibt es inzwischen mehrere gute
Planetenkameras, aber auch der Trendsetter TIS hat mit etwas Verspätung
"aufgerüstet", und liefert nun seine bekannten und beliebten 21er Kameras mit
den 618er CCD´s von Sony. Damit hat sich die Eignung der Kameras für die
Planetenfotografie nochmals deutlich verbessert. Die neuen Kameras haben im
gesamten Bereich eine deutlich höhere Lichtempfindlichkeit, am wenigsten merkt
man das am "blauen" Ende, ganz drastisch ist der Effekt im Infrarot. Das ist
besonders für Aufnahmen bei unruhiger Luft ein großer Vorteil, weil man dann
das IrRGB-Verfahren
nutzen kann, um noch ausreichend gute Bilder zu bekommen. Gegenüber den alten
Versionen stieg die Empfindlichkeit im Infrarot auf das Dreifache. Wir haben
das zum Anlass genommen, einen ausführlichen Test dieser Kameras im Vergleich
zu den Vorgänger-Versionen für "Sterne und Weltraum" zu schreiben,
veröffentlicht in Heft 12/2011 mit einem Umfang von 9 Seiten. Für
Langzeitbelichtung sind die neun 21er Kameras allerdings nicht mehr optimal,
weil sie ein relativ starkes Rauschen zeigen. Der Testbericht der neuen 21er
Kameras stand in reduzierter Qualität zumindest zeitweise
an dieser Stelle zur Verfügung. Dabei handelt es sich um ein PDF,
also bitte eine Weile Geduld, bis es geladen ist. In entsprechend reduzierter
Qualität steht unser erster großer Testbericht von Astrokameras mit auch 2012
noch interessanter Information aus Heft 6/2008
als PDF zur Verfügung.
Ein Nachfolger der bewährten 41er Mondkamera ist eigentlich nicht
erforderlich, die 41er ist immer noch ein guter Tipp, und wurde im Preis
deutlich gegenüber 2008 gesenkt, wer unbedingt noch eine Stufe "aufsteigen"
will, kann die neue 51er Kamera probieren, diese Kamera hat aber mit 1600x1200
Pixeln und 4,4 Mikrometern Pixelgröße schon einen so großen CCD-Chip, dass es
bei Aufnahmen mit extremer Schärfe am Bildfeldrand schon Probleme geben kann,
wenn das Bildfeld des Teleskops nicht absolut eben ist. Info über die
Fotografie von Mond und Planeten gibt es in
unserem Tutorial.
Einige Themen, die uns im Kurs 20011/2012
interessiert haben
Finsternisse
im Jahr 2012: Noch mal wie
jedes Jahr zur Erinnerung: Das kleine Bild links
zeigt die Positionen von Mond, Erde und Sonne, die für eine Finsternis gut sind.
Wegen der Neigung der Mondbahn gegen die Erdbahn tritt dieser Zustand nur
zweimal im Jahr auf, einmal wie links skizziert mit Sonne rechts oben, und nach
einem halben Umlauf der Erde um die Sonne, wenn die Sonne dann von links unten
auf Mond und Erde scheint. So erwartet man eigentlich zwei
Sonnenfinsternisse und
zwei
Mondfinsternisse im
Jahr. Da die Geometrie bei einer Mondfinsternis nicht so kritisch ist (der
Erdschatten ist in der Mondgegend noch sehr groß), kann der Mond unter
geeigneten Bedingungen auch im Abstand von einem Monat, also zweimal
hintereinander in den Erdschatten oder vor die Erde geraten. Es kann also bis zu
vier Sonnenfinsternisse und bis zu vier Mondfinsternisse in einem Jahr geben,
die Mondfinsternisse sind dann auf der ganzen Nachtseite der Erde zu sehen.
Daher sind die Chancen an einem festen Ort Mondfinsternisse zu sehen recht gut.
Wegen des kleinen Mondschattens auf der Erde sind Sonnenfinsternisse
hingegen nur auf (gegebenenfalls recht kleinen) Bereichen der Tagseite der Erde
sichtbar, die Chancen auf eine Sonnenfinsternis an einem festen Ort sind also
viel geringer als bei einer Mondfinsternis. In ungünstigen Jahren kann es
allerdings auch vorkommen, dass an vielen Orten der Erde nicht einmal eine
schöne Mondfinsternis zu sehen ist! Leider hatten wir 2011 etwas Pech, nur drei
der 6 stattfindenden Finsternisse waren (teilweise) von Deutschland aus zu
sehen. Im Jahr 2012 sieht es noch schlechter aus: Keine einzige der Finsternisse
ist von Mitteleuropa aus sichtbar.
Partielle Finsternis des Mondes am
04. Juni: Sie beginnt um 09:47 MEZ mit den Eintritt
des Mondes in den Halbschatten, wovon wenig zu sehen ist. Interessant wird es ab
10:59 MEZ beim Eintritt des Mondes in den Kernschatten der Erde. Die Mitte der Finsternis ist um 12:03 MEZ erreicht, um 13:07 MEZ tritt
der Mond aus dem Kernschatten, und um 14:20 MEZ aus dem Halbschatten, und das
Spektakel ist endgültig vorbei. Wie die Uhrzeiten unschwer erkennen lassen,
werden wir in Deutschland davon nichts zu sehen bekommen.
Oppositionen
genauer betrachtet: Oppositionen gibt es bei Planeten, die ihre Bahnen
außerhalb der Erdbahn haben. In der Opposition stehen sich von der Erde aus
gesehen der Planet und die Sonne genau gegenüber, daher die Bezeichnung
"Opposition". Wenn die Sonne im Westen untergeht, geht der Planet im Osten
gerade auf. Diese Stellung ergibt sich immer, wenn die Erde den Planeten auf
ihrer innen gelegenen Bahn "überholt", und dabei die Entfernung zwischen Erde
und Planet besonders klein ist. Der Planet erscheint dann besonders hell und
groß, und erreicht die größte Höhe über dem Horizont um Mitternacht genau im
Süden. Weil sich Jupiter und Saturn sehr viel langsamer als die Erde um die
Sonne bewegen, gibt es Oppositionen in Abständen von etwas mehr als einem Jahr.
Mars bewegt sich viel schneller und läuft der
Erde davon, deshalb braucht die Erde mehr als zwei Jahre, um Mars einzuholen.
Der Abstand von zwei Oppositionen ist übrigens nicht ganz konstant, weil sich
die Planteten auf ihren Ellipsenbahnen nicht mit konstanter Geschwindigkeit
bewegen. Wenn zum Beispiel der Mars sich im sonnennahen Bereich seiner stark
elliptischen Bahn schneller bewegt, dauert es auch länger bis die Erde ihn dort
einholen kann. Bilder von
Marsoppositionen gibt es hier.